Donnerstagabend war es soweit. “Das Fahrrad” im Museum der Arbeit wurde eröffnet. Eine Fahrradglocke ertönte, die feierlichen Reden begannen.
Den Danksagungen der Direktorin Prof. Dr. Rita Müller folgte ein Beitrag von Konrad Rothfuchs von der Stadt- und Verkehrsplanung ARGUS. Letzterer präsentierte einen kurzen Abriss der bekannten Statistiken und Studien (Städtische Radverkehrsanteile etc.), nannte Vorschläge zur Radverkehrsförderung, um mit einer Zukunftsvision der Verkehrsführung an der Alster 2050 zu schließen. Die Vision enthielt einige Elemente, die in Kopenhagen bereits umgesetzt sind wie bspw. Trittbretter für wartende Radfahrer an der Ampel. Die Aussage, dass dies für frühestens 2050 zu erreichen wäre, fand ich enttäuschend und wenig mutig. Das Thema “Fahrrad” erschien mir in der Stadtplanung noch Neuland zu sein. Mit sichtlicher Begeisterung eröffnete Kurator Mario Bäumer anschließend die Ausstellung. Selbstverständlich begleitet von lautem Glockengeläut.
Nun war kein Halten mehr, alle strömten in die dritte Etage. Zu meiner Überraschung fiel dort mein Blick direkt auf einen golden Porsche, kein Fahrrad. Er sah schon beeindruckend aus. Erst bei näherem Hinsehen entpuppte sich sein Innenleben.
Es folgte ein langer Gang voller Fahrräder, von historischen bis heutigen Rädern, einige – wie das Bonanzarad – weckten Kindheitserinnerungen.
In den Gängen links und rechts wurde thematisch auf Stadtverkehrsplanung, Fahrradverleihsysteme, historisches rund ums Rad und vieles mehr eingegangen. Hiervon werde ich in einem weiteren Post berichten.
Die Anzahl der ausgestellten Räder ist beeindruckend. Spannend fand ich ungewöhnliche Räder wie das Kurzrad von Union. Basierend auf einer Konstruktion aus den 1930er Jahren, sollte es in den 1960ern Unions Einstieg in den Klappradmarkt sein.
Beim Anheben eines Carbonrahmes nur mit dem kleinen Finger fühlte ich mich stark wie Popeye!
Die Ausstellung kann ich jedem Fahrradbegeisterten empfehlen. Sie läuft noch bis zum 1. März 2015 und bietet ein interessantes Rahmenprogramm. Begleitet wird sie vom Ausstellungsblog, das es in dieser Form erstmals gibt.
*vielen Dank an den Fotografen für die Bilder!