Auf Westerland entdeckte ich Kreuzberger Bügel in einer für mich neuen Form. Sie waren kantig, kein Rundstahl – sehr beruhigend nach den Bildern aus Hamburg. Zusätzlich hatten sie doppelte Querstreben, sodass Fahrräder unterschiedlicher Größe einfach angeschlossen werden können.
Elterntaxis, die morgens vor Kitas und Schulen die Straße verstopfen, nerven mich. Die Fahrer nehmen die Gefährdung der Kinder, Schüler, Fußgänger und Radfahrer um sie herum in Kauf.
Auf twitter wurde ich auf eine Aktion aufmerksam gemacht.
Vor der Kita in der Bachstraße sind genau die Bereiche als „Egoisten Parkplatz“ gekennzeichnet, auf denen die oben beschriebenen Elterntaxis oft zu finden sind.
Kürzlich fuhr ich vom Goldbekmarkt kommend den Mühlenkamp entlang. Viele Diskussionen um Falschparker auf dem Radstreifen gab’s in den letzten Monaten. Um so mehr freute ich mich, bis zur Gertigstraße keinen einzigen zu sehen, damit sicher mit dem Rad fahren zu können.
Einen gab’s dann doch.
Falschparker auf dem Mühlenkamp
Ich hielt, um ihn anzusprechen, falls er haltend noch im Auto sitzen würde. Niemand war zu sehen. Während ich noch schaute, fiel mir das folgende Schild auf.
Irreführendes Schild im Mühlenkamp begünstigt Falschparken
Das Schild scheint mir irreführend. Dem Kunden wird suggeriert, er dürfe im Rahmen des Be- und Entladens hier halten. Ja, auf einem Schutzstreifen darf gehalten werden. Halten heißt im Sinne der StVO §12 „Wer sein Fahrzeug verlässt oder länger als drei Minuten hält, der parkt.“. In der Praxis heißt das, der Fahrer bleibt sitzen, hält maximal drei Minuten, während der Beifahrer be- und entlädt.
Ob das jedem Kunden bekannt ist?
Mir gefällt am Schild der Aufruf zur gegenseitigen Rücksicht. Selber erlebe ich oft Erstaunen gefolgt von einem Lächeln, wenn ich mit dem Rad halte, um Autofahrer komplett aus Parklücken fahren zu lassen, statt mit aller Macht und schimpfend noch vorbei zu fahren.
Der Film untersucht zum einen das Zusammenspiel von Politik und Autoindustrie. Parallel werden die Menschen begleitet, die bereits heute eine Veränderung hin zu einer fahrradfreundlichen Stadt anstreben. Weltweit.
In Berlin wurde im letzten Jahr rund um die Sternfahrt gedreht.
Die Filmvorführung startet um 22h. So kann nach drei Stunden Critical Mass gemütlich gen August-Lütgens-Park in Altona gerollt werden.
Vor einiger Zeit diskutierte ich mit einem Bekannten die Möglichkeiten, in Hamburg Fahrräder anzuschließen. Darin, dass es zu wenige gibt, stimmten wir überein. Als jedoch die Sprache auf Kreuzberger Bügel kam, erfuhr ich Neues. Bislang haben mich die neuen, kantigen Kreuzberger Bügel eher genervt. Fiete, meinen kleinen Flitzer, kann ich mit dem Kryptonite Mini daran nicht anschließen, da sie zu breit sind. Auch beim großen Rad dauert das Anschließen mit dem Faltschloss deswegen länger, nicht immer fasst es neben dem Rahmen auch eins der Laufräder. Ich hörte zum ersten Mal, dass die Kreuzberger Bügel aus Rundrohr in Nullkommanichts durchschnitten werden können. Gleiches gilt für die in Hamburg oft zum Anschliessen genutzten „Trenner“ zwischen Parkplatz und Baum oder Radweg. Im Hinterkopf behielt ich, nicht nur den Rahmen anzuschließn, sondern immer auch ein Laufrad.
In Winterhude ist’s nun soweit: die ersten „Trenner“ sind durchgeschnitten worden.