Mit dem Zug in Lüneburg angekommen, ging ich den Kilometer bis zum Ort der Geburtstagsfeier zu Fuß. Fast hätte ich dabei diese interessante Radverkehrsführung übersehen.
Radfahrer bekommen einen sich verbreiterten, im Gegensatz zum Asphalt der Autospur gepflasterten eigenen Streifen. Für mich sah das wenig vertrauenserweckend aus, sah zu dem Zeitpunkt niemanden darauf Rad fahren. Ein wenig erinnerte es mich an die Radverkehrsführung im Kreuzungsbereich der Hamburger Weidestraße.
Ich wüsste zu gerne, was die Lüneburger Radfahrer von diesem gepflasterten Radstreifen halten.
Ich bin zwar nicht aus Lüneburg, aber auf den ersten Blick sieht das gar nicht so schlecht aus. Man darf auf der Fahrbahn fahren und direktes Links-Abbiegen ist möglich.
Zusätzlich ist der Bordstein an der Querstraße abgesenkt wodurch man auf einen eventuell vorhandenen Radweg/frei gegebenen Gehweg gelangen kann, wenn man das denn möchte/muss.
Sieht interessant aus. Durch den Pflasterbelag merkt es der Autofahrer schneller wenn er in den “Tabu-Bereich” gerät.
Hauptsache der abbiegende Autofahrer kann ungehindert am abbiegenden Radfahrer vorbei fahren. Dazu wird noch das Gebot, links einzuspuren beim Linksabbiegen, mit diesem Streifen ausser Kraft gesetzt wird. Zudem wird die Sicht, wenn Radfahrer und Autofahrer nebeneinander stehend auf den vortrittsberechtigten Verkehr warten auch eingeschränkt sein.
Und eigentlich ein Hauptgrund, warum ich gegen einen solchen Abbiegestreifen für Radfahrer bin: dem Autofahrer wird wiedereinmal vermittelt, dass der Radfahrer gefälligst auf dem Radfahrstreifen zu fahren hat, auch wenn es für beide weder schneller noch sicherer ist.
Wir haben hier in meiner Stadt übrigens einiger dieser Abbiegestreifen, benutzen tue ich diese nur beim Rückstau der motorisierten Verkehrsteilnehmern, ansonsten sind sie mir zu gefährlich.