Sommer in Hamburg. Massen von Radfahrern sind auf den Straßen*. Zu den Alltagsradlern, die das ganze Jahr über fahren, gesellen sich Sommer- und Schönwetterfahrer, Touristen. Die wenigen Fahrradständer, Laternen, Verkehrsschilder sind schnell belegt. Da fordert es Kreativität, um das eigene Rad irgendwo anschließen zu können.
*bin da gespalten: einerseits freue ich mich, dass so viele Radfahrer unterwegs sind. Andererseits nervt mich die Hamburger Infrastruktur, die nicht den notwendigen Platz bietet, meine Fahrten dadurch verlangsamt. Die Wege um die Alster meide ich möglichst, da hier mehr als Schritttempo oft nicht möglich ist, das Rad vom Fortbewegungsmittel zum Freizeitobjekt wird. Freue mich fast schon auf den Winter, wenn ich wieder mehr Platz zum Radfahren haben werde.
Oh ja, du sagst es. Es ist immer wieder ungewohnt, wenn das Frühjahr anbricht und man plötzlich noch andere Radfahrer auf seiner Alltagsstrecke hat. Bei schönem Wetter am Freitagnachmittag erreichen die Massen dann ihren Höhepunkt. Von November bis Februar sehe ich dagegen kaum Radfahrer.
Ich fahre übrigens auch jetzt An der Alster entlang. Man muss zwar höllisch aufpassen, hat aber wenigstens keine Ampeln. Die stören mich auf den Alternativrouten noch doller.
Schade, dass nur die Wahl bleibt zwischen “keine Ampel, aber schlechter, enger Weg” und “Ampel, dafür etwas besserer Weg oder Straße”.
In der Tat ein Armutszeugnis, dass das so normal erscheint. Als Autofahrer muss man sich in Hamburg üblicherweise nur zwischen “kürzestem Weg durch 30er-Zonen“ und “schnellstem Weg über Hauptstraßen“ entscheiden. Als Radfahrer wäre dies ein Traum, wobei es mir für den Moment auch reichen würde, wenigstens eine von beiden Optionen selbst unter Inkaufnahme eines kleinen Umweges mit perfektem Untergrund ohne viel Verkehr zu haben. Im Grunde würde es also schon reichen, wenn die Hauptvelorouten überall so gut wie zwischen Friedrichsberg und Mundsburger Brücke oder Rauhes Haus und Berliner Tor ausgebaut wären. Laut Hamburgize hieß es mal, dass der Radweg an der Alster noch in diesem Jahr verbreitert werden und teilweise als Fahrradstraße ausgebaut werden solle. Ich hoffe, dass dies insbesondere für den Teil zwischen Schwanenwik und Kennedybrücke gilt.
Den Engpass um die Alster kenne ich nur zu gut.
Ständige Behinderungen nerven: Touries mit Kamera, Jogger, Hunde, Touries auf leihrädern, Jogger, Hipster am Telefon, Touries mir Stadtplan, Mülltonnen, Dixie-Klos, Falschparker, Häcksler, Jogger, Hundeleinen (der Hund läuft rechts, das Herrchen links), Geisterfahrer, Auf-Teufel-komm-raus-nebeneinander-Fahrer, Segelboote, Jogger und natürlich die Verengung wegen des amerikanischen Konsulates.
Lasst uns doch einfach eine Fahrspur um die Alster für den Kfz Verkehr sperren. Ob die Autos morgens nun dreispurig oder zweispurig im Stau stehen, macht dann auch keinen Unterschied.