Gedanken des 2radlerHH:
Wenn es in naher Zukunft selbstfahrende Autos gibt, dann müssen die auch Entscheidungen treffen, wenn ein Radfahrer im Weg steht. Was macht so ein Roboterteil dann, wie entscheidet es sich dann ?
Komische Frage, aber der Gedanke wurde in einem meiner Lieblingspodcasts gestellt, den ich kürzlich auf dem Weg zur Arbeit gehört habe: Das Philosophische Radio von WDR 5 – kompetent, interessant und unterhaltsam die Welt erklärt.
In der Sendung Roboterethik stellt der Studiogast J. Sombetzki die Frage, wie den ein autonomes Fahrsystem programmiert werden solle. Sie hat zu diesem Gedankenspiel eine Möglichkeit genannt (ca. 23. Minute).
Wenn zwei Kinder auf die Straße laufen und Du bist ein 60 Jahre alter Autofahrer, dann könnte das Auto so programmiert werden, dass es im schlimmsten Fall den Wagen vor den Baum setzt, bevor die Kinder überfahren werden. Also, 2 Kinder bringen mehr Lebensnutzen als der Autofahrer, stark vereinfacht (Maximaler Nutzen).
Wenn ich die Aufgabe hätte, und müsste so einen Chip programmieren, wie sähe denn dann die Reihenfolge aus ?
Wer stünde denn ganz oben auf meiner Liste, d.h. maximale Schutzreaktion meines Autos.
1. Fußgänger, Frau mit Kinderwagen bzw. schwangere Frau
2. Kinder zu Fuß
3. Jugendliche zu Fuß
4. Eltern der Kinder
5. Alte Menschen
….was wird denn das für eine Liste, schrecklich, nein das muss anders gehen:
1. Fußgänger, Kinderwagen, Rollstühle
2. Skater, Rollschuhfahrer
3. Langsame Fahrradfahrer
4. Schnelle Fahrradfahrer
5. Polizei und Rettungsfahrzeuge
6. Busse, die viele Menschen transportieren
7. Lieferfahrzeuge, die was liefern, was alle brauchen
8. Autos mit Menschen, die was für andere tun
9. Autos mit Menschen, die was wichtiges für sich tun
10. Autos mit Menschen, die …..
11. Autos…….
Die Liste bleibt schlecht, mein von mir programmiertes Fahrsystem würde wohl kein Autofahrer kaufen. Aber auf jeden Fall gibt es bei dieser Übung die Erkenntnis, dass die Porschefahrer, Stadtautotouristen und viele andere, ähnliche Autofahrertypen (mich eingeschlossen) nicht auf den vorderen Plätzen sind.
Da braucht es nicht die Programmierung eines autonomen Fahrsystem um zu erkennen, wie die Prioritäten in unsere Stadt aussehen sollten, wie der Raum verteilt wird, wo der Schwerpunkt der Verkehrskontrolle liegen sollte, wer Vorrang hat und wer ruhig warten kann, wer gute Wege haben sollte und wer mit Schlaglöcher leben kann.
Wie gesagt, mein Lieblingspodcast hat mir wieder einmal die Welt erklärt, so einfach.