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Räder, Vélos & Bikes – Berliner Fahrradschau 2016

Die Berliner Fahrradschau (BFS) 2016 ist schon wieder vorbei. Zweieinhalb Tage voller Eindrücke – Innovationen rund ums Rad, Räder aus Holz & Bambus, neue Falter, Pulverbeschichtung aus der Dose, Pedäl Bättle (Ritterkämpfe auf dem Fahrrad), Vorschau auf die Fahrradschau in Wien, Freude übers Treffen alter & neuer Bekannter, und, und, und. Wie im Flug verging das letzte Wochenende. Es kam mir ein wenig vor wie das europäische Klassentreffen der Radverrückten.

Schon bei der Pressekonferenz zum Start wurde klar, die BFS würde noch größer sein als in den Jahren zuvor. Außerdem bekommt sie einen Ableger: Im Oktober wird erstmals die Wiener Fahrradschau (WFS) stattfinden.

Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou bei der Eröffnung der BFS
Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou bei der Eröffnung der BFS

Die Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, die als Ehrengast an der diesjährigen BFS teilnahm, betonte, wie sehr Städte vom Radfahren profitieren. Dabei hob sie besonders die Belebung der Straßen hervor, die mit mehr Radfahrern einhergeht. Lebensstil, Relaxtheit, spontanes Anhalten zu Café, Einkauf und direkter Interaktion waren wesentliche Punkte. Mit der Lifestyle Radmesse “sehen Menschen anderen Menschen beim Radfahren, sehen, was angesagt ist” und steigen selber schneller aufs Rad. Martin Friedl, der Organisator der WFS, verriet einige Highlights des Programms: Es wird eine BMX Battle geben, Night-Ride-Polo, die Vienna Brompton Championship, in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine lange Radnacht mit Veranstaltungen in Radshops und vieles mehr.

Gerade erst in Berlin eingetroffen - die Wiener RadlerInnen
Gerade erst in Berlin eingetroffen – die Wiener RadlerInnen

Wenige Minuten später – die Verleihung des GreenTec Awards war fast beendet – fuhren rund 10 Wiener RadfahrerInnen in den Raum. Wahnsinn, sie waren am Tag vorher in Wien aufgebrochen, um zum Start der BFS in Berlin anzukommen! “Fahrt war ok. Nur in Tschechien war’s etwas kühl, meist unter 0°C.” waren ihre ersten Infos zur gerade zurückgelegten Strecke. Incroyable! Klar, dass die Berliner im Oktober den Gegenbesuch per Rad antreten werden.

 

Erstmals wurde im Rahmen der Fahrradschau der GreenTec Award in der Kategorie Bike vergeben für

“alltagstaugliche Fahrradkonzepte, die durch Idee, Design, Technologie und Ausführung überzeugen.” Quelle: GreenTec Awards

Mit Magnic Light gewann der erste berührungslose Felgendynamo, zu dessen Idee es nach einer Pasta Party für ein Nacht-Radrennen kam. Nur gut, wenn Radsportler gleich alles Notwendige im Haus haben, um auszuprobieren, ob ihre Gedanken zu Wirbelstrombremsen sich in die Realität umsetzen lassen!

“Wenn wir für Wirbelstrombremsen Alufelgen verwenden können, sollte das Gegenteil auch funktionieren! Es müsste doch möglich sein, einen Fahrraddynamo zu bauen, der berührungslos die magnetische Kraft von der Felge absorbiert anstatt die Felge abzubremsen. Glücklicherweise haben wir Massen von Magneten in der Wohnung herumliegen, um kleine Experimente damit zu machen: All diese kleinen mittelstarken Spielzeugmagnete der Kinder, mit denen hier sonst nette Magnetkreaturen gebaut werden.”  Quelle: Magnic Light

Nun aber los und in die Hallen, um mit Juliane von Radelmädchen und Wiebke von wome’n’roll URBAN LIFESTYLE und VELO COUTURE zu erkunden. Uns begrüßte die Radspannerei mit ihrem neuen Trekkingrad, dem dritten paripa Modell, das diesen Winter entstanden ist.

Neues paripa Modell der Radspannerei
Neues paripa Modell der Radspannerei

Einige Meter weiter entdeckten wir die Bambusräder von MyBoo und ich freute mich, Felix wiederzutreffen. Ich hatte ihn im Februar auf der Radreise-Messe in Hamburg kennengelernt und erstmals die Räder in Augenschein genommen. Schon im letzten Dezember hatte ich MyBoo in ihrer Kieler Manufaktur besuchen wollen, wurde aber leider von einer fiesen Erkältung daran gehindert. Nun wo ich die fahrbereiten Räder gesehen habe, dazu Berichte aus Ghana, wo die Rahmen hergestellt werden, gehört habe, bin ich um so gespannter, bald gen Norden zu fahren.

Rad aus Gras - genauer aus Bambus - von MyBoo
Rad aus Gras – genauer aus Bambus – von MyBoo, stilecht mit Hanfschloss

Der mir unbekannte Lastenradaufbau von Velo Lab aus Griechenland fiel mir ins Auge. Dazu der Hinweis, dass es nur 18 kg wiegt. Dieses Rad ist eine Auftragsarbeit für Kafeneion, einen Berliner Händler griechischer Bioprodukte, der ein Transportmittel suchte, um seine Ware zum Ökomarkt zu bringen.

Individuelles Lastenrad
Individuelles Lastenrad von Velo LLab
Individuelles Lastenrad von Velo Lab
Individuelles Lastenrad von Velo Lab

Velo Labs Faltradprojekt war direkt daneben zu sehen. Gut, es faltet sich nicht so schön klein wie ein Brompton, aber der Rahmen sieht schnittig aus. Bin leider nicht dazu gekommen, es Probe zu fahren.

BFS2016_VeloLab3
Faltrad-Projekt von Velo Lab
Faltrad-Projekt von Velo Lab
Faltrad-Projekt von Velo Lab

 

 

 

 

 

 

Taschen von Goodordering aus London
Taschen von Goodordering aus London

An den ersten VELO COUTURE Ständen trafen wir auf alte und neue Bekannte aus England. Jacqui Ma, mit ihren bunten Goodordering Taschen, die Wiebke bereits kannte.

 

Die Ladies von House of Astbury mit ihren reflektierenden Klamotten
Die Ladies von House of Astbury mit ihren reflektierenden Klamotten

 

 

House of Astbury präsentierte sich direkt daneben. Die Londoner Ladies kannte ich bislang nur online. Sie vertreiben reflektierende Kleidung und stellten vor einiger Zeit auch Musettes mit dem “Ride like a girl” Schriftzug von Claud & I her – eine davon wird durch Hamburg gefahren. 🙂  Lois, die hinter Claud & I steht, habe ich auf der BFS leider verpasst. Ein Grund bald mal wieder nach Brighton zu fahren!

Der erste Fahrradschau-Abend endete viel zu früh, wir hätten noch Stunden weiter bleiben und Neues entdecken können. So blieb die Vorfreude auf die nächsten beiden Tage, von denen ich bald berichten werde.

 

 

 

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