Die Idee an Pfingsten Radfahren und Rudern zu kombinieren, dabei zwei Flußtäler zu sehen und (Hamburg ausgenommen) drei Bundesländer zu bereisen fand ich großartig, sagte sofort zu und schon wenige Tag später ging’s los.
Unsere spontane Planung kollidierte mit der Verfügbarkeit von Fahrradplätzen im IC. So stürmten wir Sonnabendmorgen das Fahrradabteil des Metronoms gen Uelzen, nahkampfartige Szenen befürchtend. Der Nahkampf blieb aus, nette Mitreisende fragten höflich nach unserem Ziel bevor sie das Radabteil komplett mit Fahrrädern belegten.
Uns war ein gut ausgeschilderter Leineradweg beschrieben worden, den wir von Göttingen bis Witzenhausen fahren wollten. Die Schilder waren allerdings eher sporadisch aufgestellt oder wir fanden sie einfach nicht. So orientierten wir uns an der Leine. Eine vermeintliche Abkürzung nach Passieren des Grenzübergangslagers Friedland wurde zu unserem Mont Ventoux. Statt gemütlich im Flusstal zu radeln ging es bei >30°C die Berge hoch. Ja, eine Höhe von 400m ist für mich, die ich aus der Norddeutschen Tiefebene komme, ein Berg! Chapeau vor Mathilde, der Bromptonfahrerin, die tapfer nach oben pedalierte.
Den Anblick der langen Abfahrt genossen wir, tranken noch einen Schluck Wasser drauf und ließen uns eine gefühlte halbe Stunde rollen.
Endlich im Werratal. Über sanfte Hügel, durch malerische Fachwerkhausstädchen wie Bad Sooden-Allendorf ging es den Fluß entlang bis nach Eschwege.
Unterwegs trafen wir auf Ruderer, die morgens in dem Ruderclub abgelegt hatten, von dem aus wir am Sonntag rudern wollten.
Die Beschilderung des Werratal Radweges war klasse und nicht zu übersehen.
Etwas Kunst gab es entlang des Weges auch.
Kurz vor Eschwege, das Ziel vor Augen, zog das Tempo noch einmal an. Die ersehnte Dusche war fast schon auf der Haut zu spüren.
Ein schöner, anstrengender, abwechslungsreicher Tag!
>> Zwei Leidenschaften in einer Tour II folgt.