Dieses Frühjahr war’s so weit. Der Radweg an der Schürbeker Straße wurde erneuert. Selber fahre ich ihn fast ausschließlich von der Mundsburg kommend in Richtung Eilenau. Auf dieser Strecke hat er nun durchgehend die gleiche Breite (ca. 1,6m). Statt des vorherigen Belagmixes sind im Wesentlichen rote Platten verlegt. Die Fläche zwischen Straße und Radweg wurde optisch reduziert und ich meine, dass dort viel seltener in den Radweg hinein geparkt wird.
Hier ein Vergleich in Bildern.
Unter der U-Bahn-Brücke werden die Verbesserungen besonders deutlich.
Weiter geht’s gen Einfahrt Birkenau.
An der Kreuzung mit dem Immenhof gibt es nun eine eigene Radfahrerampel.
Nach der Brücke über die Eilenau wird die Schürbeker Straße zur Kuhmühle. Auch hier ist in den letzten Monaten viel umgebaut worden. Dazu später mehr.
Ich freue mich über den nun gut befahrbaren Radweg!
Ich bin von so einer Konstruktion überhaupt nicht begeistert. Durch so einen Neubau wird die Bevorzugung des Autoverkehrs eher langfristig festgelegt. Hier sind einige auf den Fotos offensichtliche Probleme:
1. Die Regelbreite für Radwege (entsprechend der VwV-StVO) ist nach wie vor 2m und nicht 1.6m. Normalerweise müsste es einen sachlichen Grund geben, warum von der Regelbreite abgewichen und nur eine Breite kanpp über der Mindestbreite gebaut wird.
2. Der Gehweg neben dem Radweg ist teilweise sehr schmal. Das führt dazu, dass Fußgänger gerne mal auf den Radweg ausweichen (Beispielsweise bei Gegenverkehr mit Kinderwagen oder Rollstuhl).
3. Der Radweg hat im Gegensatz zur Fahrbahn keine vernünftige Entwässerung in die Kanalisation. Damit kann (im Gegensatz zur Fahrbahn oder Radspuren auf Fahrbahnniveau) aus Umweltschutzgünden im Winter kein Salz eingesetzt werden und Radfahrer müssen mit einer wesentlich höheren Glättegefahr als Autofahrer leben.
4. Zu dem Bild mit dem hinter dem Brückenpfeiler verschwenkten Radweg:
[quote]Radverkehr wird nun getrennt von den Fußgängern geführt. Radfahrer warten vor den Autofahrern und werden damit von Rechtsabbiegern besser wahrgenommen.[/quote]
Das mag vielleicht stimmen, wenn Radfahrer an der Ampel warten und dann vor dem Autoverkehr losfahren. Aber wenn die Ampel schon grün ist und ein Radfahrer schnell entsprechend der Verschwenkung hinter dem Brückenpfeiler hervorkommt, dann besteht nach wie vor die Gefahr von schweren Unfällen mit Rechtsabbiegern.
5. Der Radweg ist gepflastert und nicht geteert. Das führt zu einem höheren Rollwiderstand und erfahrungsgemäß bilden sich im Laufe der Jahre Unebenheiten durch kleine Höhenunterschiede zwischen den einzelnen Platten.
6. Der Radweg ist nach wie vor ziemlich nahe an Bäumen geführt. Erfahrungsgemäß ist so etwas 3-10 Jahre lang ordentlich nutzbar wird dann durch Wurzelaufbrüche zu einer Rüttelstrecke (was dann über viele Jahrzehnte nicht repariert wird).
7. Der Radweg ist benutzungspflichtig. Zumindest auf den Fotos scheint die Straße recht übersichtlich zu sein und Autofahrer können problemlos überholen, weil es zwei Spuren pro Richtung gibt. Ich sehe keinen Grund, warum das Radfahren auf der Fahrbahn da verboten sein muss.
8. Bei dem Radfahrstreifen im letzten Bild ist der Sicherheitsstreifen zu den parkenden Autos zu schmal.
hamburgfietssagt:
Danke für den ausführliche Kommentar!
Den Punkten stimme ich im Wesentlichen zu.
Solange die Zweispurigkeit nicht eingeschränkt wird und damit die Geschwindigkeit der Autos hoch bleibt, bin ich froh über den Radweg. Dieses Stück hat mich jahrelang genervt.
Hier müsste, um eine Radspur auf der Fahrbahn zu ermöglichen, gesamthaft und schon in Winterhude angesetzt werden: die Schürbeker Straße ist die Verlängerung der Barmbeker – Herder – Winterhuder Straße und führt durchgehend zweispurig weiter gen Berliner Tor und Elbbrücken.
So eine ganzheitliche Sicht – über die Bezirksgrenzen hinweg – würde ich von einem Mobilitätskonzept der Stadt Hamburg erwarten.
Tibasagt:
Ich fahre 1 – 2 mal in der Woche auf diesem neuen Fahrradweg. Ich finde der neue Fahrradweg ist deutlich komfortabler zu befahren als vor den Umbauten. Im weiteren Verlauf jedoch, und auf dem letzten Foto gut zu erkennen ergibt sich ein ziemliches Problem und ich begegne dem fast jedes Mal: Geisterfahrer auf dem
Radfahrstreifen! Da wird es ziemlich eng, zumal dort ziemlich reger Auto- und LKW-Verkehr herrscht und ein Ausweichen nicht möglich ist. Unfassbar, mit welchem Leichtsinn manche Leute unterwegs sind.
Ich bin von so einer Konstruktion überhaupt nicht begeistert. Durch so einen Neubau wird die Bevorzugung des Autoverkehrs eher langfristig festgelegt. Hier sind einige auf den Fotos offensichtliche Probleme:
1. Die Regelbreite für Radwege (entsprechend der VwV-StVO) ist nach wie vor 2m und nicht 1.6m. Normalerweise müsste es einen sachlichen Grund geben, warum von der Regelbreite abgewichen und nur eine Breite kanpp über der Mindestbreite gebaut wird.
2. Der Gehweg neben dem Radweg ist teilweise sehr schmal. Das führt dazu, dass Fußgänger gerne mal auf den Radweg ausweichen (Beispielsweise bei Gegenverkehr mit Kinderwagen oder Rollstuhl).
3. Der Radweg hat im Gegensatz zur Fahrbahn keine vernünftige Entwässerung in die Kanalisation. Damit kann (im Gegensatz zur Fahrbahn oder Radspuren auf Fahrbahnniveau) aus Umweltschutzgünden im Winter kein Salz eingesetzt werden und Radfahrer müssen mit einer wesentlich höheren Glättegefahr als Autofahrer leben.
4. Zu dem Bild mit dem hinter dem Brückenpfeiler verschwenkten Radweg:
[quote]Radverkehr wird nun getrennt von den Fußgängern geführt. Radfahrer warten vor den Autofahrern und werden damit von Rechtsabbiegern besser wahrgenommen.[/quote]
Das mag vielleicht stimmen, wenn Radfahrer an der Ampel warten und dann vor dem Autoverkehr losfahren. Aber wenn die Ampel schon grün ist und ein Radfahrer schnell entsprechend der Verschwenkung hinter dem Brückenpfeiler hervorkommt, dann besteht nach wie vor die Gefahr von schweren Unfällen mit Rechtsabbiegern.
5. Der Radweg ist gepflastert und nicht geteert. Das führt zu einem höheren Rollwiderstand und erfahrungsgemäß bilden sich im Laufe der Jahre Unebenheiten durch kleine Höhenunterschiede zwischen den einzelnen Platten.
6. Der Radweg ist nach wie vor ziemlich nahe an Bäumen geführt. Erfahrungsgemäß ist so etwas 3-10 Jahre lang ordentlich nutzbar wird dann durch Wurzelaufbrüche zu einer Rüttelstrecke (was dann über viele Jahrzehnte nicht repariert wird).
7. Der Radweg ist benutzungspflichtig. Zumindest auf den Fotos scheint die Straße recht übersichtlich zu sein und Autofahrer können problemlos überholen, weil es zwei Spuren pro Richtung gibt. Ich sehe keinen Grund, warum das Radfahren auf der Fahrbahn da verboten sein muss.
8. Bei dem Radfahrstreifen im letzten Bild ist der Sicherheitsstreifen zu den parkenden Autos zu schmal.
Danke für den ausführliche Kommentar!
Den Punkten stimme ich im Wesentlichen zu.
Solange die Zweispurigkeit nicht eingeschränkt wird und damit die Geschwindigkeit der Autos hoch bleibt, bin ich froh über den Radweg. Dieses Stück hat mich jahrelang genervt.
Hier müsste, um eine Radspur auf der Fahrbahn zu ermöglichen, gesamthaft und schon in Winterhude angesetzt werden: die Schürbeker Straße ist die Verlängerung der Barmbeker – Herder – Winterhuder Straße und führt durchgehend zweispurig weiter gen Berliner Tor und Elbbrücken.
So eine ganzheitliche Sicht – über die Bezirksgrenzen hinweg – würde ich von einem Mobilitätskonzept der Stadt Hamburg erwarten.
Ich fahre 1 – 2 mal in der Woche auf diesem neuen Fahrradweg. Ich finde der neue Fahrradweg ist deutlich komfortabler zu befahren als vor den Umbauten. Im weiteren Verlauf jedoch, und auf dem letzten Foto gut zu erkennen ergibt sich ein ziemliches Problem und ich begegne dem fast jedes Mal: Geisterfahrer auf dem
Radfahrstreifen! Da wird es ziemlich eng, zumal dort ziemlich reger Auto- und LKW-Verkehr herrscht und ein Ausweichen nicht möglich ist. Unfassbar, mit welchem Leichtsinn manche Leute unterwegs sind.