RadWeg

Entspanntes Fahren am Westufer der Alster?

HarvestehuderWeg_FahrradstrasseViele Diskussionen gab’s schon um die Fahrradstraße Harvestehuder Weg. Inzwischen sieht sie immerhin nach einer Fahrradstraße aus, mit großen Radsymbolen in beide Fahrtrichtungen, ohne Parkplätze direkt auf der Fahrbahn. Aber wie fährt es sich darauf?

Vor einigen Monaten war ich überrascht, wie gut die Straße angenommen wurde, als ich ausnahmsweise am Westufer der Alster entlang fuhr. Der Feierabendverkehr war gegen 18:30 relativ entspannt, Radfahrer waren in der Mehrzahl. Zu meinem Erstaunen hupte oder drängte kein Autofahrer (wie ich es noch aus dem Winter erinnerte), vielmehr fuhren sie Nahe der 30 km/h, die in Fahrradstraßen gelten. Auch an diesem Wochenende fuhr es sich ruhig. Die einzige Situation, die fast zu einem Zusammenstoß führte, wurde von einer querenden Radfahrerin ausgelöst, die mir den Weg abschnitt, es nicht einmal bemerkte und mich zum Bremsen zwang.

Von der Krugkoppelbrücke kommend, endet die Fahrradstraße am Anleger Rabenstraße. Mit dem Alsterufer, schließt sich eine eingeschränkte Durchfahrt nur für Anwohner, die für Radfahrer freigegeben ist, an. Die Breite der Straße erlaubt weiterhin, dass mehrere Radfahrer nebeneinander entspannt fahren können. Problematisch wird’s meist am Generalkonsulat der USA, vor dem die Straße nach wie vor gesperrt ist. Eine Aufleitung auf den schmalen, alten Radweg neben dem Alsterweg ist zwar deutlich gekennzeichnet, aber eine Gesamtbreite von ca. 1,2 m führt oft, wenn ich dort fahre, zu brenzligen Situationen. Entweder wird auf dem Radweg spazieren gegangen, gejoggt oder mittig gefahren. Letzteres gerne in beide Richtungen, sodass ein Ausweichen und Überholen nicht möglich ist. Bremsmanöver sind garantiert.

Mit dem anstehenden Umzug des Generalkonsulats der USA, ergibt sich bald die Chance die Fahrradstraße hier weiterzuführen. Die Pläne wurden im Juli bereits vorgestellt und kommentiert. Für den Autoverkehr soll dieser Abschnitt weiterhin gesperrt bleiben, was ich für richtig halte. Angesichts der Staus am Dammtor und der Kennedybrücke würde eine Freigabe des Alsterufers nur dazu führen, dass sich der Rückstau auch hier bemerkbar macht. Damit wäre weder Autofahrern noch Anwohnern, Fußgängern und Radfahrern gedient. Eine echte Fahrradstraße bis an die Binnenalster wiederum wäre ein gutes Argument mit dem Rad statt Auto zu pendeln, da mit Ersterem ein flüssiges Durchkommen garantiert wäre. Es wäre zudem ein kleiner Schritt in Richtung Fahrradstadt.

Hier die gesamte Strecke am Westufer entlang im Video:

1 Kommentar Neuen Kommentar hinzufügen

  1. Elke Kuhn sagt:

    Auch wenn das die Fraktion ‘Fahrrad braucht Radweg’ nicht wahrhaben will, auf richtigen Fahrbahnen fährt es sich meist viel besser als auf den üblichen krüppligen Radwegen. Fahrbahnstrecke o.k., aber der letzte Teil mit zu schmalem Zweirichtungsweg ist komplett daneben.
    HH baut damit zwar gegen den neuen Trend der Totalen Separation, aber das scheint mir der richtige Weg zu sein.
    Was noch fehlt: das Autofahren in HH viel unbequemer und von A zu B deutlich langsamer machen, während der Radverkehr weiter beschleunigt wird und endlich bessere Oberflächen erhält.

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