Vor den Brompton World Championship Finals in London war meine Aufregung groß, wenn ich daran dachte, wie ich Fiete, mein kleines Rad, wohl am Besten nach England bekommen würde. Der Flug war gebucht, es stand die Frage im Raum “Handgepäck oder wie einen Koffer aufgeben?”. Die Fotos der Brompton Mafia aus den USA sowie der Bericht von Giacomo zum Brompton als Handgepäck reizten mich zwar, es zu versuchen, aber ich verwarf den Gedanken dann doch. Zum einen fliegt die Brompton Mafia in den USA eher in größeren Flugzeugen als den innereuropäisch eingesetzten, zum anderen wollte ich nicht riskieren, in London ohne Fiete an den Start zu gehen. Wie aber sollte ich ihn für den Laderaum verpacken?
Ich hatte mehrere Möglichkeiten im Kopf – und auch gleich Gründe, warum sie ausscheiden würden.
- Der Brompton Transportkoffer ist zwar stabil, aber auch teuer für ein Event. Auch wenn ich weiterhin plane einmal Paris – London mit dem kleinen Rad zu fahren, wäre er nicht geeignet. Denn wie sollte ich ihn währen der Tour unterbringen?
- Die Brompton B Bag mit verstärktem Boden und Rollen erschien mir passend. Da ich aber auch sie bei einer Radtour schwer auf dem Lütten transportieren können würde, schied sie aus.
- Die Brompton Seglertasche schien mir am geeignetsten mit ihren Tragegriffen und dem Schulterriemen. Nun besitze ich die Brompton Überwurfhülle bereits, die bis auf Griffe & Riemen ähnlich wirkt. Eine fast identische Tasche wollte ich nicht kaufen.
- Im Originalkarton hätte ich es bestimmt auch sicher transportieren können, aber wohin mit dem Karton am Flughafen? Wie wären wir zum Bed & Breakfast gekommen?
Damit waren die klassischen Möglichkeiten aus dem Spiel (hier noch einmal zum Anschauen). Zum Glück gibt’s diverse Bromptonautenforen. Dort bekam ich direkt Tipps und Links, die kombiniert zum Folgenden führten:
Kurz vorm Abflug habe ich noch einen Spanngurt ums Rad mit den drei Schichten gespannt und es in eine zweite Dimpa Bag verpackt. Letzteres u. a., um bei einer eventuellen Beschädigung der ersten noch eine Ersatztasche dabei zu haben.
Fiete am Flughafen als Gepäckstück abzugeben, war seltsam. Umso erleichterter war ich, als er auf dem Gepäckband in Heathrow erschien.
Was ich leider nicht unterschätzt hatte, war das schiere Gewicht der Tasche. Mit den Riemen auf der Schulter konnte ich sie nur wenige Hundert Meter tragen, bevor sie zu stark einschnitt. Nur gut, dass der Flughafenboden so gewienert war – die Tasche ließ sich wie ein Rollkoffer hinter mir herziehen. Das war nun bei Weitem nicht die eleganteste Art den verpackten Fiete zu transportieren, aber die entspannteste, um ihn direkt in die U-Bahn zu befördern.
Nun war ich gespannt und etwas ängstlich, ob Fiete den Flug unbeschadet überstanden hatte. Äußerlich war der Tasche nichts anzusehen. Glücklicherweise erwies sich beim Auspacken und Zusammenbauen, dass meine Verpackungskombination sich bewährt hatte:
Was für ein Gefühl das kleine Rad mitten in London zu sehen und mit ihm loszufahren!
Mein Fazit: Die Verpackung für Fiete war genau richtig. Beim nächsten Flug – der schon im Oktober zu den Brompton World Championship in Wien ansteht – werde ich ihn aber schon am Flughafen auspacken und zusammenbauen, um mir die Tragerei zu ersparen.
Über Erfahrungen und weitere Tipps & Tricks zum Brompton Transport würde ich mich freuen!
Ach guck und ich habe heute den ganze Tag überlegt, wie ich das kleine Blaue für de morgige Fährfahrt verpacken solle. An der Ikea Tasche ware ich auch längs gekommen.
Mein Bob (Baron of Brompton) hat etliche Flüge (Reykjavík, London, Kopenhagen,…) gut überstanden. Meine Erfahrung: wenn der Sattel schon abmontiert ist – und der Rahmen mit Gurten fixiert wird – dann ziehe ich auch die Sattelstütze nach unten aus dem Rahmen heraus und lege sie unten in die Tasche. So steht weniger über und der halbe Tennisball schützt die Klemme noch besser. (Was allerdings nix bringt, wenn die „Gepäckfachleute“ von SWISS in Zürich einfach die Koffer vom Rollband schubsen, damit es schneller geht. Bob muss übelst auf dem Boden gelandet sein, denn die Sattelklemme war so nach unten gebogen, daß die Sattelstütze nicht mehr einzuschieben war.)
Wer sein Rad liebt, zieht! 🙂 Hast du doch gut gemacht, es auf dem FH über den Boden zu ziehen. Mit dem Brompton steht einem die Welt schon sehr weit offen. Mir ist bisher keine Situation bekannt, in der ich das kleine Bike nicht hätte mitnehmen können. Schon eine besondere Luxussituation.
Merci, stimme dir komplett zu. 🙂
Wie transportierst du dein Rad beim Fliegen? Hast du es schon mal gewagt, es als Handgepäck mitzunehmen?