Kaum zurück aus London stand Anfang August das nächste Wochenende rund ums kleine Rad an. Frisch geölt – allerdings nicht geputzt, der Londoner Regen zählt hoffentlich auch – ging’s mit Fiete in die Bahn nach Bremen zur Brompton Urban Challenge (BUC).
Team hamburgfiets bestand diesmal aus Dawid mit Herrn Brompton, Jule mit einem getunten Brommie von boxbike und Joachim, der sich uns spontan anschloss. Tja, da standen nun drei Hamburger und eine Berlinerin und sollten das Rätsel lösen, wohin uns die zweite Challenge des Tages führen sollte. Ratlose Blicke in die Runde, es waren ausschließlich Fragen rund um Werder Bremen zu beantworten. Dank eines Telefonjokers – man gut, dass Werder Fans den nächsten Parkplatz anfahren, sobald ihre Expertise gefragt ist – waren die Fragen in Rekordzeit beantwortet. Es blieb noch etwas Zeit die anzusteuernden Stationen auf der Karte zu markieren, dann ging’s nach draußen zur ersten Challenge. Im Team sollte eine wenige Meter lange Strecke so langsam wie möglich durchfahren werden. Unsere Interpretation einer ähnlichen Aufgabe bei der BUC in Hamburg wurde als nicht zulässig betont. Schade.
Zielsicher führte Jule uns gen Weserstadion, das sie morgens schon passiert hatte. Kurz überlegten wir, ob wir die Aufgabe, davor ein Foto von uns zu machen, ausfallen lassen, da erwies sich Joachim als Werderfan. Also gab’s neben dem Empfang der Ausstattung fürs “Brompton Pavé” das gewünschte Foto. Was sich hinter dem “Pavé” verbarg, zeigte sich dann im Hinterhof eines Radladens im Viertel: Slalom zu Fuß (?) über Kopfsteinpflaster samt Geschicklichkeitswertung. Da sich hier die rund 50 Teilnehmer stauten, um nacheinander in den Slalom zu gehen, blieb genug Zeit interessante Brommies zu bestaunen. Insbesondere ein metallisch glänzender Oldtimer fiel ins Auge.
Uns war nach dem nächsten Café, da klang “Beach Brompton” genau richtig. Mit einer kleinen Fähre ging’s über die Weser auf eine Halbinsel. Dort empfingen uns zwei nette Ladies mit den Worten “Das ist euer Parcours, den ihr mit den Brommies einmal durchfahren müsst.”. Nach Blick auf den Sand und dem ersten Schreck beim Gedanken an die frisch geölte Kette beruhigen die Damen uns zum Glück. Unser lütten Räder durften von uns auch oberhalb des Sandes transportiert werden.
Über die Weserbrücke ging’s nach Café und leckerem Bananenbrot von Joachim direkt zum Rathausplatz. Ein Bike Up war geplant. Vorher reichte die Zeit noch, uns mit den Bremer Stadtmusikanten fotografieren zu lassen, die Höhe der Statue zu schätzen, einer Passantin das Falten zu erläutern und sie direkt für die kleinen Räder zu begeistern. 50 vorm Roland in die Luft gehobene Brommies fielen auf und Karl-Heinz stieß zu uns. Er war mit seinem über zehn Jahre alten Falter in Bremen unterwegs und kam direkt mit uns ins Fachsimpeln. Unglaublich, was er alles an seinem Rad gebastelt hat. Das konnte nicht in fünf Minuten beschnackt werden. Also schloss er sich uns an, half durch seine Ortskenntnis und fuhr mit uns weiter bis zum Ziel am Focke-Museum. Einfach schön, wie unkompliziert sich so ein Nachmittag unter Bromptonauten gestalten kann.
Am Pannekoekschip wartete schon Bianca mit der nächsten Aufgabe auf uns, es hieß, den Standort des Mopses herauszufinden. Mops? Bremen? Loriot! Vorm Funkhaus von Radio Bremen steht tatsächlich Loriots berühmtes Sofa in Bronze samt darauf thronendem Mops. Beherzt landete das erste Brompton neben dem Mops, die übrigen folgten. Der ein oder andere mochte sich gar nicht mehr vom Mops mit seinen Fragezeichenaugen trennen. 🙂
Durch’s Grün des Bürgerparks fuhren wir zum Universum. Ich war der festen Überzeugung, dass es bei “Bromptonauten auf Raumfahrt” nur um eine Station an diesem Ort, der greif- und erfahrbaren Technik handeln konnte. Leider war weit und breit niemand in Sicht, so dass wir vermuteten, einfach zu spät dran zu sein. Zeit also für die nächste Kaffeepause – in der uns dann der Gedanke an den Fallturm kam. Letzterer ermöglicht die Simulation des freien Falls und steht in unmittelbarer Nähe des Universums. Mit einam letzten Foto unserer lütten Räder vorm Fallturm hatten wir damit auch die letzte Challenge erfüllt und konnten entspannt zum Ziel rollen.
Im Garten des Focke-Museums wartete dann viel Leckers auf uns. Vorher gab’s allerdings noch die Preisverleihung fürs Langsamfahren zu Beginn. Hut ab vor den beiden Gewinnern! Weitere Preise wurden verlost und unser Team hatte Glück: Dawid strahlte noch am nächsten Tag mit neuer Tasche an Herrn Brompton, Joachim hat nun für dieses Jahr ausreichend WD40, Jule gewann den ihr für Faltradrennen fehlenden Helm und ich ein Faltschloss fürs n+1.
Es hat wieder unglaublichen Spaß gemacht, auf den kleinen Rädern eine Stadt zu erkunden und begeisterte Rad- und Bromptonfahrerinnen kennenzulernen.
Vielen Dank für die Gastfreundschaft und Organisation an Ralph, Karen, Matilda, Bianca und alle anderen Helfer!
Es lohnt sich weiterzulesen: Jule hat hier über unser Wochenende in Bremen geschrieben. Noch mehr Fotos gibt’s auf der Facebook-Seite von Brompton zu sehen und unter #BUCHB auf Instagram.