RadTour

Eine Deutschlandtour

Eine wunderschöne Woche auf dem Rad liegt hinter mir.

Es war eine kleine Deutschlandtour, die uns beim Besuch von Freunden und Familie durch elf Bundesländer führte.

Da es meine erste längere Tour mit dem Crosser und ohne klassische Radtaschen war, diente sie gleichzeitig als Testfahrt für Kalamaja*. Die Eindrücke der einzelnen Etappen, hatte ich meist direkt im Anschluss gepostet. Sie sind am Ende des Blogposts noch einmal aufgeführt. Landschaftlich am abwechslungsreichsten & schönsten war eindeutig der zweite Tag, an dem wir von Wittenberge nach Leipzig fuhren. Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen beeindruckten dazu mit breiten Radwegen abseits der Bundesstraßen, die teils über alte Bahntrassen führten.

Die Deutschlandtour in Zahlen:

  • 9 Tage unterwegs inkl. 2 Ruhetage
  • 11 Bundesländer befahren
  • 1036 km in Summe
  • 253 km war die längste Etappe, Wittenberge – Leipzig
  • rund 5 km reichten zum Chill & Grill am ersten Ruhetag
  • 2 Platte, gerecht auf uns beide verteilt
  • 1 defekte Bremsfeder nach Crosseinlage im Wald vor Paderborn

Erkenntnisse:

Klamotten

Bis auf die fehlenden Regensachen passte es genau. Insbesondere der Satz Kleidung samt Schuhen für abends und die Ruhetage waren angenehm. Eine Offenbarung war die Windweste, die ich zum ersten Mal trug. Wie herrlich so ein warmer Oberkörper ohne x Lagen an Shirts ist!

Mit Blick auf Kalamaja fällt der extra Satz Klamotten weg. Das zweite Paar Schuhe – leichte Barfußschuhe – bleiben im Gepäck. Dazu kommen die Regensachen, ein weiteres Merinoshirt und eine leichte Wanderhose, um auch abends und auf der Fähre mal eine ungepolsterte Hose zu tragen.

Das war alles dabei bis auf die Regensachen, die Langfingerhandschuhe, das Tuch & die Sitzcreme

Fahrrad

Der neue Sattel hat sich bewährt. Nur kurz schmerzte die Haut, als der Polsterrand schief saß und noch auf der Satteldecke endete. Das Dehnen während der Fahrt und ab & an kurz vom zu Rad steigen, half den Schultergürtel soweit zu entspannen, dass keine extra Pausen notwendig waren und abends alles ok war. Dazu half auch die Erkenntnis, dass die zwei gefüllten Wasserflaschen im Trikot zu transportieren zwar praktisch war, aber auch an den Schultern zerrte.

Um noch bequemer fahren zu können, ist Tyr nun mit einem breiteren Lenker – 42 statt 40 cm – ausgestattet. Schon auf den ersten Kilometern, fühlten sich die Schultern deutlich entspannter an. Mit der Übersetzung von 42 11-32 war die ein oder andere Steigung eine Gedulds- und Kraftprobe. Für Kalamaja ist das Kettenblatt nun auf 40 Zähne reduziert.

Außer Schlauch, Pumpe, Kettenöl, Flicken und Multitool hatten wir kein Werkzeug dabei, da wir davon ausgingen, in allen größeren Orten auf Radläden zu stoßen. Ein Paar Bremsbeläge inkl. Feder wären gut gewesen. Für die Fahrt durch Polen und das Baltikum werden wir das Werkzeug um das Folgende ergänzen:

  • Bremsbeläge
  • Kettenschloss
  • Züge (Bremse & Schaltung)
  • Speichen
  • Schaltauge

Taschen

  • Oberrohrtasche: Elektronik
  • Rahmentasche: Riegel, Gummibärchen, Sonnencreme, Werkzeug, Feuchttücher, Windjacke und –Weste
  • Holster am Sattel mit 20 L Packsack: Klamotten, Schuhe, extra Jacke, Kulturbeutel

Für die Fahrt nach Kalamaja werde ich noch die Stembag für den leichteren Zugriff auf die Gummibärchen mitnehmen. Außerdem ggf. eine Lenkerrolle, um Einkäufe schnell verstauen zu können.

Durch die Rahmentasche konnte ich nur eine 750ml und eine 500ml Flasche unterbringen. Gerne würde ich nach Kalamaja eine dritte Flasche dabei haben, weiß aber noch nicht, wie und wo ich diese befestigen kann.

 

So sah Tyr gepackt aus

Ein großer Dank an Florian, mit dem das Fahren nicht nur unglaublich viel Spaß machte, der darüber hinaus auch eine wunderbare Strecke zusammengestellt hat.

 

 

*Kalamaja :

Der nächste große Long Distance Ride. Neue Richtungen, neue Wege, neues Abenteuer.

Knapp 2000 Kilometer: Hamburg-Polen-Littauen-Lettland-Estland nach Kalamaja in Tallinn, mit der Fähre nach Helsinki, Sauna, Bier und Wodka und Kalamaja-Finisher-Party und dann mit dem Schiff zurück nach Deutschland/Travemünde.

Eine expeditionelle Radsportreise und Loblied auf den guten europäischen Sportgeist. Immer an der Küste entlang, durch Wälder und endlose Felder, zwischen tausend Seen die Sterne zählen, immer weiter. Oder, wie man in Estland sagt: »Schon ein Rundgang durchs Zimmer macht dich klüger als den, der nur dasitzt.«
#kalamaja2001

Parimate soovidega
Raivo Rider

 

 

Voilà die täglichen Eindrücke:

 

2 Kommentare Neuen Kommentar hinzufügen

  1. Raphael sagt:

    253 km war die längste Etappe, Wittenberge – Leipzig

    RESPEKT! Mich würde mal interessieren, wie man das an einem Tag schafft. Mit E-Motor, im Pulk oder mit starkem Rückenwind? Wieviele Stunden wart ihr im Sattel?

    1. hamburgfiets sagt:

      Merci 🙂
      Wir waren zu zweit unterwegs, mit den Rädern, die auf dem Foto zu sehen sind, von unseren Muskeln angetrieben 🙂
      Gefahren sind wir die 253 km in etwas über elf Stunden, darauf kamen rund vier Stunden an Pausen.
      An Wind erinnere ich mich nicht, dafür den Willen, abends unbedingt per Rad in Leipzig anzukommen. 😀

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