Die Aufregung steigt, nur noch sechs Tage, dann werden in London die Brompton World Championship (BWC) Finals ausgetragen und ich fahre mit!
Nach den deutschen BWC in Berlin habe ich an Fiete noch einiges angepasst. Statt des Cambium C17s von Brooks – der mir inzwischen die dritte Hose zerschlissen hat – fahre ich nun das Äquivalent in Leder, den B17. Warum nicht den B17s, den Damensattel? In der Brompton Junction Hamburg erfuhr ich von Maren, dass der wesentliche Unterschied nur die kürzere Nasenlänge beim Damenmodell ist, die ein Fahren mit Rock erleichtern soll. Letzterer gehört nicht zu meinen Lieblingskleidungsstücken, da war die Entscheidung schnell gefallen, der dunkelblaue Sattel montiert. Zusätzlich gab’s noch ein härteres Federelement und Tipps von Toto. Vielen Dank euch beiden! Morgen werde ich suicycle noch einen Besuch abstatten und mir Pedal Straps zu besorgen.*
Um Gewicht am Rad zu sparen, müsste ich eigentlich noch mindestens den Nabendynamo ausbauen. Der Gedanke an das unweigerlich folgende Kabelgefummel samt Abbau Vorderlicht, das ich erst kürzlich montiert habe, und Ausbau Rücklicht, hält mich davon ab. Auch die Schutzbleche bleiben dran. Ein Umbau auf nur zwei Gänge, um auch noch die Nabenschaltung auszubauen, fällt ebenfalls flach. Da hätte ich ja sonst ein komplett neues Rad zum Rennen. Nicht auszudenken, wenn ich nach dem Startschuss losliefe und Fiete nicht wiedererkennen würde!
A propos Start: Die Finals verlaufen anders als die Brompton World Championship in Berlin. Nicht jeder der 575 Teilnehmer wird die komplette Strecke von etwa 16 km fahren. Sobald der Erste im Ziel ist, darf nur noch die angefangene Runde zu Ende gefahren werden. Hart. Zumal in Berlin die schnellsten Männer eine ganze Runde weiter vorne lagen. Wenn ich dazu noch meine Zeit der deutschen BWC in Berlin mit denen der Ladies in London 2015 vergleiche, ist mein Ziel klar: mindestens sechs der sieben Runden rund um den St James’s Park fahren. Meine mitfahrende Begleitung ist optimistischer, sie hat für ALLE Runden Schilder vorbereitet. Auf dass ich mich nicht noch einmal verzähle wie in Berlin. 🙂
Gestartet wird erst abends um 19 Uhr. Ab mittags gibt’s ein buntes Programm von Gin Master Classes bis zum Wettfalten. Zeit genug also, mich zu registrieren, andere Brommies zu bewundern und vor allem mit meinen Freunden, die zur Unterstützung dabei sein werden, den Tag zu genießen. Jule wird auch dabei sein, mal schauen, ob eins der Outifts an ihr tolles Kleid bei den BWC in Berlin rankommt. Hamburgbromptonpower ist in Gedanken dabei und wird mich beflügeln.
Heute ging’s noch einmal auf die Elbinseln, um ein längeres Stück ohne Ampeln zu fahren. Bei 34 °C vielleicht nicht die brillanteste Idee, die anderthalb Liter Wasser reichten so gerade. Der Fahrtwind kühlte angenehm, sodass ich auf den ersten 12 km nicht anhielt. Dann wurde der Durst zu groß und die erste Halbliterflasche ausgetrunken. Am Billwerder Sperrwerk hielt ich ein zweites Mal, leerte die zweite Flasche und machte einige Fotos. Schon nach einer Minute brannten meine Zehen, als könnte ich zuschauen, wie der Sonnenbrand beginnt und sich verstärkt. Also wieder ab aufs Rad und rein in den Fahrtwind.
Trotz der Hitze eine schöne Tour, die mir meine noch vorhandenen Muskelreserven in den Beinen gezeigt hat.
Nächste Herausforderung: Fiete fürs Flugzeug präparieren.
*Oups, merke beim erneuten Lesen, dass es sich wie ein Abschnitt Werbung anhört. Bin einfach begeistert von den Brommies, der Junction und gespannt auf suicycles 🙂